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13. AHV-Rente: die offene Frage der Finanzierung
Aus Echo der Zeit vom 03.03.2024. Bild: Keystone/Gabriele Putzu
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Community zur 13. AHV «Es lässt sich bei den Anderen immer am besten sparen»

Nach dem historischen Ja zur 13.AHV bildet sich in der SRF-Community ein Graben zwischen Jung und Alt. Einige sehen das Ergebnis als Trost, andere sind bitter enttäuscht. In einer Frage finden sie aber zusammen: Wer soll die AHV bezahlen? Wir haben die Ideen der Community gesammelt.

Die Community tauschte sich über eine Erhöhung der Lohnabzüge aus. «Ob das immer noch Volkswille ist?», fragt Manuel Schütz. «Ich befürchte, es denken doch alle letztlich nur ans eigene Portemonnaie.» Harald Keller schlägt stattdessen eine Energiesteuer vor: «Wenn das Volk gefragt wird, dann will es vor allem eins: MEHR, mehr Geld, um mehr von allem zu haben. Nicht einmal, wer das bezahlen soll, ist geregelt – Hauptsache man bekommt MEHR. Deshalb: Energiesteuer.»

Susanne Saam verweist auf die Idee der Mikrotransaktionssteuer. «Professor Marc Chesney wollte damit das ganze Steuersystem umkrempeln. Das brauchen wir vielleicht nicht zu machen. Aber als ersten Schritt für die Finanzierung der AHV?»

Kein Ja für Champagner trinkende AHVler

«Ich als junger Arbeitnehmer zahle sehr gerne einen etwas höheren AHV-Beitrag, wenn dies Leuten in finanziellen Engpässen hilft.», sagt Georg Schneider. «Nur dass ich nun auch einem Champagner trinkenden Millionär die 13. Rente berappen darf, hinterlässt einen etwas schalen Nachgeschmack.» Die meisten der Community teilen diese Furcht. «Schön, dass sie die Reichen noch reicher machen werden.», klagt Hans Vogt. Viele fragen sich, wo die Grenzen der Beiträge liegen werden und ob die 13.AHV schliesslich den Leuten zugutekommt, die wirklich darauf angewiesen sind.

Ein Sparschwein.
Legende: GETTY/PETER DAZELEY

Sparen statt Steuern

Die Community diskutiert im Kern, warum die 13.AHV-Rente mit mehr Steuern verhängt werden muss und animieren zum Sparen. Isidor Widmer stellt zum Beispiel das Lohnsystem der Bundesverwaltung infrage und fordert eine tiefere Rente für Bundesräte. Peter Müller fordert «die Beamtenarmada zu reduzieren,» Hanspeter Gantenbein möchte Einsparungen im Ausland.

Jean Claude Heusser konzentriert sich auf Studierende, die ab 30 oder später zu arbeiten beginnen. Diese sollten früher einzahlen oder später in Rente gehen. Ronny Buol und Andrian Lips möchten stattdessen Einsparungen bei der humanitären Hilfe und keine Zahlungen an die EU und Ukraine mehr. Andere möchten das Asylwesen optimieren, um die Arbeitskraft zu stärken.

AHV: Ein Geben und Nehmen?

Martin Pérez verweist auf das Prinzip. Es gehe um das Geben und Nehmen zwischen Jung und Alt, Stadt und Land. Mit der 13.AHV-Rente wären die Jungen an der Reihe. Daniel Gion sieht diese als Bestrafung der Büezer. «Ich kündige hiermit den Generationenvertrag. Einkäufe gratis hochschleppen war einmal.», klagt der 24-jährige Max Gier.

Die Gegner erinnern sie an die Leistungen der Älteren. «Haben nicht die Alten mit ihrem Spar- und Arbeitswillen den Jungen das heutige komfortable Leben, wie zum Beispiel um die Welt reisen oder 80 Prozent arbeiten, ermöglicht?», fragt Isabella Condrau. «Wir Jungen haben es nicht schlecht; wir shoppen uns durchs Internet und reisen um die Welt, wie keine Generation zuvor. Klar, das Eigenheim ist in weite Ferne gerückt, aber dafür liegt uns die Welt zu Füssen.», fügt Georg Schneider hinzu.

In einem Punkt sind sich aber alle einig: Die 13.AHV sei ein Zeichen dafür, «dass es sich immer bei den anderen am besten sparen lässt.», fasst Ursula Schmid zusammen. Dominic Müller scherzt: «Gehört eigentlich in die Verfassung: Die anderen sollen sparen.»

Echo der Zeit, 03.03.24, 18 Uhr

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