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Plastikfolien gegen Japankäfer in Kloten
Aus Schweiz aktuell vom 07.05.2024.
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Fussballplätze abgedeckt Der Kanton Zürich will verhindern, dass der Japankäfer ausfliegt

Der Japankäfer, der letztes Jahr in Kloten auftauchte, hat den Winter wohl überlebt. Nun werden Massnahmen getroffen.

Nachdem der invasive Japankäfer den Winter wohl überlebt hat, ergreifen die Zürcher Behörden weitere Massnahmen. Der Kanton Zürich hat damit begonnen, diverse Fussballplätze in Kloten mit einer Plastikfolie abzudecken.

Fachleute gehen nämlich davon aus, dass sich vor allem im Boden der Fussballplätze Larven des Schädlings befinden, der zahlreichen Pflanzenarten gefährlich werden kann. Durch das Absterben des unter der Folie liegenden Rasens verhungern die Larven des Japankäfers. Sollten sich einzelne Käfer trotzdem entwickeln können, hindert die Folie sie am Ausfliegen.

Plastikfolie bedeckt fast den ganzen Fussballplatz
Legende: Vor allem im Boden der Fussballplätze dürften sich Japankäferlarven befinden. Deshalb wurde der Rasen in Kloten am Dienstag abgedeckt. Keystone/Michael Buholzer

«Wir sind optimistisch, dass diese Massnahme funktioniert», sagte Fiona Eyer von der Fachstelle für Pflanzenschutz des Kantons Zürich am Dienstag vor den Medien.

Zusätzlich zur Abdeckung der Fussballplätze würden in Kloten ausserdem, wie bereits im letzten Jahr, mehrere Überwachungsfallen aufgestellt. Werden dort Käfer gefunden, kommen weitere Massnahmen zur Bekämpfung zum Zug.

Dazu gehören unter anderem Netzfallen mit Insektizid, ein allgemeines Bewässerungsverbot für Grünflächen in Kloten sowie das Verbot, Grünabfall aus Kloten sowie der umliegenden Überwachungszone wegzubringen.

Erste Population nördlich der Alpen

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Im Juli 2023 waren in Kloten die ersten Japankäfer entdeckt worden. Es handelte sich damals um die erste Population des Schädlings nördlich der Alpen.

Das vom Bund vorgegebene Ziel ist nach wie vor, den Befall in Kloten zu tilgen, solange er noch überschaubar ist. Die invasiven Käfer können grosse Schäden an über 400 Wirtspflanzen verursachen. Dazu zählen etwa Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden.

Die Folie auf den Fussballplätzen soll bis voraussichtlich im September liegen bleiben. Für den lokalen Fussballclub, den FC Kloten, hat dies einschneidende Auswirkungen.

FC Kloten spricht von Riesenkatastrophe

Auf sechs der sieben Fussballfelder kann während der ganzen Saison kein Fussball gespielt werden. «Das ist für uns natürlich eine Riesenkatastrophe», sagt Peter Wartmann, Präsident des FC Kloten. Für die Trainings stehe lediglich noch ein Platz mit Kunstrasen zur Verfügung. Der FC Kloten muss deshalb seine Trainingszeiten verkürzen.

Diese Einschränkungen kosteten den Club viel Geld. Präsident Peter Wartmann spricht von einem sechsstelligen Betrag, der dem Club Ende Jahr fehlen werde. «Der Cupfinal des regionalen Fussballverbands kann nicht wie geplant bei uns stattfinden. Auch fehlen Einnahmen aus dem Kioskbetrieb.»

Fussballerinnen stehen auf dem Fussballplatz in Kloten
Legende: Nur noch auf einem der sieben Fussballplätze in Kloten kann in diesem Sommer Fussball gespielt werden. Für den Verein eine Katastrophe. Keystone/Ennio Leanza

Bereits im letzten Jahr forderte der FC Kloten vom Bund eine Entschädigung. Doch dafür fehle die gesetzliche Grundlage, heisst es von der Zürcher Baudirektion. In der Bundesverordnung seien solche Entschädigungen nur für Landwirtschafts- oder Gartenbetriebe vorgesehen, nicht aber für Vereine oder Private. Immerhin: die Stadt Kloten hat, wie bereits im letzten Jahr, finanzielle Hilfe angeboten.

Derweilen überlegt der FC Kloten, ob er auf allen seinen Fussballplätzen Kunstrasen auslegen will. Dies wäre eine effektive Lösung gegen den Japankäfer, doch auch eine sehr teure.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 07.05.2024, 12:03 Uhr;

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